Der Wecker läutet. Ich versuche mich noch ein paar Mal umzudrehen im Schafsack, bis ich mich dann doch dazu bewegen kann den Zeltreisverschluss zu öffnen. Frische, gut duftende Luft – wärmer als erwartet – strömt mir ins Gesicht. Langsam herauskriechend merke ich, dass da gerade niemand anders wach ist. Nur die Frösche, die schon laut rufen, dass ich mal beim Teich vorbeischauen soll. Eine Zeit lange beobachte ich die Frösche, die entweder schon ins Wasser gesprungen sind, oder mich misstrauisch vom Ufer beäugen. Dann das Weiterspazieren am Waldrand. Ein Specht irgendwo weit oben. Ein Rascheln im Busch und der kleine Fuchs, der davonrennt. Dann das gemeinsame zmörgele. Eine schöne Gemeinschaft, die sich auf dem Birchhof zusammengefunden hat.
Erneute Belebung - Sozusagen die Definition von Regeneration. Eine erneute Belebung an einem Wochenende, wie kann das verstanden werden? Lasst mich euch erzählen, was mich neu belebt hat. Regeneration ist für mich persönlich im Moment nicht so einfach. Es ist ständig das Gefühl etwas tun und dadurch etwas erreichen zu müssen. Doch an diesem Wochenende ging es nicht darum irgendwo hinzugelangen, sondern einfach nur gemeinsam zu sein und vielleicht genau darüber nachzudenken, wieso wir uns nicht mehr Zeit für uns selbst nehmen. Eine Message, die mir geblieben ist vom Film [Radical Resilience], den wir uns hart erstrampelt mit dem Velokino geschaut haben, ging ungefähr so: A world full of burnt-out negativ activists can only lead to a negativ world.
Diese ziemlich kurze Zeit, hat mich inspiriert ein paar Dinge in meinem Leben umzukrempeln. Ich wünsche uns allen gerade einfach den Mut, uns Zeit zu nehmen wieder bei uns anzukommen. Sei es vom Aktivismus, Arbeiten oder vom Lernen. Ich wünsche uns allen den Glauben an eine bessere Welt, ohne dabei zu vergessen die Welt genau jetzt zu geniessen.